TCM: Feuchtigkeit ausleiten – den Körper wieder in Balance bringen

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird „Feuchtigkeit“ (Shi) als eine der häufigsten Ursachen für viele chronische Beschwerden gesehen. Anders als in der westlichen Medizin handelt es sich dabei nicht um „echtes Wasser“, sondern um eine pathologische Ansammlung von Flüssigkeiten und Stoffwechselrückständen, die den Fluss von Qi und Blut behindern.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!

TCM: Feuchtigkeit – Typische Beschwerden

Typische Beschwerden, die mit übermäßiger Feuchtigkeit in Verbindung gebracht werden, sind:

  • Schweregefühl in Kopf und Gliedern
  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Verdauungsprobleme, weicher Stuhl, Blähungen
  • Ödeme (Wassereinlagerungen)
  • Gelenkbeschwerden, die wetterfühlig sind
  • Hautprobleme (z. B. Akne, Ekzeme mit nässendem Charakter)

Was ist „Feuchtigkeit“ aus Sicht der TCM?

Feuchtigkeit entsteht, wenn die Milz – das zentrale Organ für die Umwandlung und den Transport von Nahrung und Flüssigkeiten – geschwächt ist. Ursachen können sein:

  • Übermäßiger Konsum von süßen, fettigen, rohen oder kalten Speisen
  • Bewegungsmangel
  • Emotionale Belastungen
  • Klimatische Feuchtigkeit (sehr feuchtes Wetter)

Feuchtigkeit ist zäh, schwer und träge. Sie blockiert die Leitbahnen und Organfunktionen, was zu einem Gefühl von Schwere und „Verschleimung“ im Körper führt.

Wie leitet die TCM Feuchtigkeit aus?

Das Ziel der Behandlung ist es, die Milz zu stärken, die Umwandlung von Flüssigkeiten zu fördern und überschüssige Feuchtigkeit auszuleiten. Dazu kommen verschiedene Methoden zum Einsatz:

1. Ernährung

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle, um Feuchtigkeit zu reduzieren:

  • Kochte Speisen, vor allem gedünstet oder gekocht
  • Warme Getreide wie Hirse, Reis, Buchweizen
  • Hülsenfrüchte, vor allem Adzukibohnen
  • Gemüse mit leicht trocknender Wirkung: Lauch, Kürbis, Möhre
  • Gewürze mit bewegender Wirkung: Ingwer, Zimt, Fenchel

Vermeiden sollte man:

  • Zucker und Süßigkeiten
  • Milchprodukte
  • Rohkost und kalte Getränke
  • Fettes, frittiertes Essen

2. Kräutertherapie

Es gibt viele bewährte Kräuterrezepturen, die Feuchtigkeit ausleiten und die Milz stärken. Häufig verwendet werden z. B.:

  • Fu Ling (Poria) – entwässert und stärkt die Milz
  • Yi Yi Ren (Coix-Samen) – leitet Feuchtigkeit aus
  • Chen Pi (Mandarinenschale) – bewegt Qi, trocknet Feuchtigkeit
  • Ban Xia (Pinellia) – löst Schleim, trocknet

3. Akupunktur & Moxibustion

Bestimmte Akupunkturpunkte helfen, Feuchtigkeit auszuleiten, die Milz zu stärken und den Stoffwechsel zu aktivieren. Beliebt sind Punkte wie Milz 9, Magen 36, Blase 20 und Ren Mai 12.

4. Bewegung & Lebensstil

Bewegung fördert den Qi-Fluss und hilft, stagnierende Feuchtigkeit zu vertreiben. Empfohlen werden sanfte, regelmäßige Aktivitäten wie Qigong, Tai Chi oder Spaziergänge. Auch Saunagänge können unterstützend wirken, wenn keine Hitzezeichen vorliegen.

Fazit

Feuchtigkeit ist in der TCM ein häufiges Problem, das sich schleichend entwickelt und den Körper schwächen kann. Mit gezielter Ernährung, Kräutern, Akupunktur und einem bewussten Lebensstil lässt sich die Feuchtigkeit wirksam ausleiten, und das Körpergefühl wird leichter und vitaler.

Eine individuelle Diagnose durch eine TCM-Therapeutin oder einen Therapeuten ist wichtig, um herauszufinden, welche Art von Feuchtigkeit (kalt, heiß, äußerlich oder innerlich) vorliegt und welche Behandlung am besten geeignet ist.


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