Die Gürtelrose (Herpes Zoster) ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch das Varicella-Zoster-Virus ausgelöst wird, das auch Windpocken verursacht. Nachdem jemand Windpocken hatte, bleibt das Virus oft in den Nervenzellen des Körpers und kann Jahre später in Form von Gürtelrose wieder aktiv werden. Die Gürtelrose-Impfung wird vor allem älteren Erwachsenen und bestimmten Risikogruppen empfohlen, um das Risiko einer Gürtelrose und ihrer schweren Komplikationen, wie z.B. postherpetische Neuralgie (anhaltende Schmerzen nach dem Abheilen der Bläschen), zu verringern.
Wie bei jeder Impfung können jedoch auch bei der Gürtelrose-Impfung Nebenwirkungen auftreten. In diesem Beitrag gehen wir darauf ein, welche Nebenwirkungen nach der Gürtelrose-Impfung auftreten können, wie häufig sie sind und was Sie tun können, um sich zu schützen.
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!
1. Die Gürtelrose-Impfung: Ein Überblick
Es gibt zwei verschiedene Arten von Impfstoffen gegen Gürtelrose:
- Zoster-Live-Impfstoff (Zostavax): Ein älterer Impfstoff, der lebende, abgeschwächte Viren enthält. Dieser Impfstoff wird heutzutage in vielen Ländern nur noch eingeschränkt verwendet.
- Zoster-Subunit-Impfstoff (Shingrix): Ein neuerer, inaktivierter Impfstoff, der als wirksamer gilt. Er enthält keine lebenden Viren, sondern nutzt Teile des Virus, um das Immunsystem anzuregen.
Die Shingrix-Impfung gilt als sicher und effektiv und wird weltweit empfohlen, vor allem für Erwachsene ab 50 Jahren.
2. Häufige Nebenwirkungen der Gürtelrose-Impfung
Obwohl die Gürtelrose-Impfung sehr sicher ist, können einige Nebenwirkungen auftreten, die in der Regel mild und vorübergehend sind. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:
a) Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle
- Schmerzen, Rötung oder Schwellung: Dies ist die häufigste Reaktion nach der Impfung und tritt in der Regel innerhalb der ersten Stunden bis Tage nach der Impfung auf.
- Juckreiz: Manche Menschen berichten von leichtem Juckreiz an der Injektionsstelle, der ebenfalls vorübergehend ist.
b) Allgemeine Symptome
- Müdigkeit: Ein Gefühl der Erschöpfung oder Müdigkeit tritt bei einigen Menschen auf und kann ein paar Tage anhalten.
- Kopfschmerzen: Leichte bis mäßige Kopfschmerzen sind ebenfalls eine häufige Reaktion.
- Fieber oder Schüttelfrost: Einige Personen können innerhalb von ein bis zwei Tagen nach der Impfung leichtes Fieber oder Schüttelfrost entwickeln.
c) Muskelschmerzen
- Myalgien (Muskelschmerzen): Muskelschmerzen oder -steifheit, besonders im Bereich der Arme, sind eine gelegentliche Nebenwirkung.
In der Regel klingen diese Symptome innerhalb von wenigen Tagen von selbst ab, ohne dass eine spezifische Behandlung erforderlich ist.
3. Weniger häufige, aber ernste Nebenwirkungen
Obwohl schwerwiegende Nebenwirkungen der Gürtelrose-Impfung sehr selten sind, können sie auftreten. Diese beinhalten:
a) Allergische Reaktionen
- Anzeichen: Rötung, Schwellung, Atembeschwerden, Hautausschlag oder Juckreiz. Diese Symptome deuten auf eine allergische Reaktion hin, die in sehr seltenen Fällen auftreten kann. In solchen Fällen ist eine sofortige medizinische Behandlung erforderlich.
b) Nervenschäden
- Neuropathie: In sehr seltenen Fällen kann die Impfung zu vorübergehenden Nervenschäden führen, wie z.B. einer leichten Minderung der Empfindlichkeit oder einem Kribbeln im Bereich der Injektionsstelle. Diese Nebenwirkungen sind jedoch extrem selten und klingen oft von selbst ab.
c) Herpes Zoster (Gürtelrose)
- Gürtelrose nach der Impfung: In sehr seltenen Fällen kann es nach der Impfung zu einer milden Form von Gürtelrose kommen. Diese Reaktion tritt meist dann auf, wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der Impfstoff dazu dient, eine schwere Gürtelrose zu verhindern, und nicht das Risiko für eine mildere Form erhöht.
d) Fieberkrämpfe (sehr selten)
- Besonders bei älteren Menschen, die eine Immunschwäche haben, können fieberbedingte Krämpfe auftreten, die jedoch äußerst selten sind.
4. Was tun, wenn Nebenwirkungen auftreten?
- Milde Reaktionen: Wenn nach der Impfung leichte Symptome wie Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen oder leichte Fieber auftreten, können Sie in der Regel mit rezeptfreien Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen Linderung verschaffen.
- Kühlen der Injektionsstelle: Wenn Schwellungen oder Rötungen auftreten, kann das Kühlen der Injektionsstelle helfen, diese Symptome zu lindern.
- Bei ernsthaften Reaktionen: Wenn Sie allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Atembeschwerden oder starken Schwellungen bemerken, suchen Sie sofort ärztliche Hilfe auf. In solchen Fällen kann es sich um eine schwerwiegende Reaktion handeln, die sofort behandelt werden muss.
5. Fazit: Ist die Gürtelrose-Impfung sicher?
Die Gürtelrose-Impfung gilt als sehr sicher und hat das Potenzial, schwerwiegende Komplikationen der Gürtelrose, wie die postherpetische Neuralgie, deutlich zu reduzieren. Wie bei jeder Impfung können jedoch Nebenwirkungen auftreten. Die meisten sind mild und vorübergehend, wie Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Schwere Nebenwirkungen sind selten und treten nur in Ausnahmefällen auf.
Es ist wichtig, die Entscheidung, sich impfen zu lassen, mit einem Arzt zu besprechen, insbesondere wenn Sie Vorerkrankungen haben oder Medikamente einnehmen, die das Immunsystem beeinflussen. Der Nutzen der Impfung in Bezug auf die Prävention von Gürtelrose und ihrer Komplikationen überwiegt in den meisten Fällen die potenziellen Risiken.